Alternative Endsequenz – Attack on Titan Mangaka wollte das Ende ändern

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Alternative Endsequenz

Seit dem Abschluss des monumentalen Anime-Epos „Attack on Titan“ sind Fans weltweit in den Bann des dramatischen Finales gezogen worden. Hajime Isayama, der Schöpfer der Serie, gab kürzlich Einblicke in seine Gedanken zum Abschluss der Erzählung und enthüllte eine bemerkenswerte Offenbarung.

In einem umfassenden Interview mit NYTimes spricht Isayama über die Herausforderungen, denen er sich gegenübersah, als er das Ende seiner Kreation entwarf. Für die Anime-Adaption, die nach vier Staffeln zu Ende ging, war keine Fortsetzung geplant – das finale Kapitel sollte also die Geschichte abschließen. Isayama war eng in die Produktion des finalen Arks involviert. Er entschuldigte sich sogar beim verantwortlichen Studio MAPPA für die komplexen Szenen, die er ihnen für die letzte Staffel aufgetragen hatte.

Eren spiegelt den Mangaka wider

Der Mangaka zieht eine Parallele zwischen sich und dem Protagonisten Eren Jäger, was seine Rolle als Autor angeht. Isayama spiegelte dabei das Empfinden des Charakters wider, gefangen in einem vorbestimmten Schicksal zu sein. Ursprünglich hatte er Befürchtungen gehegt, dass seine neue Serie abgesetzt werden könnte, was ihn dazu veranlasste, von Beginn an ein festes Ende zu planen. Doch der beispiellose Erfolg, den der Manga und die Serie erfahren sollten, führte zu einem Zwiespalt: Einerseits spürte Isayama die Eingeschränktheit, da das Ende bereits zu Beginn festgelegt wurde; andererseits stellte er die Frage, ob ein freierer Ansatz beim Schreiben ein unterschiedliches Finale hervorgebracht hätte.

„Die Wahrheit ist, dass sich die Situation von Eren in gewisser Weise mit meiner eigenen Geschichte mit diesem Manga überschneidet. Als ich mit dieser Serie begann, war ich besorgt, dass sie wahrscheinlich abgesetzt werden würde. Es war ein Werk, von dem niemand etwas wusste. Aber ich hatte die Geschichte bereits mit dem Ende im Kopf begonnen. Und am Ende wurde die Geschichte von unglaublich vielen Menschen gelesen und angeschaut, und das führte dazu, dass mir eine große Macht übertragen wurde, mit der ich mich nicht ganz wohl fühlte.

Es wäre schön gewesen, wenn ich das Ende hätte ändern können. Mangas zeichnen soll ja eigentlich befreiend sein. Aber wenn ich völlig frei gewesen wäre, dann hätte ich auch das Ende ändern können. Ich hätte es ändern und sagen können, dass ich in eine andere Richtung gehen wollte. Aber Tatsache ist, dass ich an das gebunden war, was ich mir ursprünglich vorgestellt hatte, als ich jung war. Und so wurde der Manga für mich zu einer einschränkenden Kunstform, ähnlich wie die gewaltigen Kräfte, die Eren erlangt hat, ihn letztendlich einschränkten.“

Lesererwartungen versus Autorenvision

Isayamas Enthüllungen verdeutlichen die Schwierigkeit, eine Balance zwischen der eigenen Vision und den Erwartungen der Leserschaft zu finden. In der Vergangenheit hatte er sogar angedeutet, dem Manga möglicherweise schon nach zwei Bänden ein Ende zu setzen. Das letztendliche Ausmaß der Serie war also weit von seinen anfänglichen Erwartungen entfernt.

Die finale Staffel, „Attack on Titan Final Season – The Final Chapters“, wurde unter der Regie von Yuuichirou Hayashi bei Studio MAPPA produziert. Fans konnten den zweiten Teil der Final Season am 4. November 2023 auf Crunchyroll und WAKANIM sehen. Die Verfügbarkeit der Serie zur Ansicht auf Abruf eröffnete weltweit ein breites Publikum, und für Sammler besteht die Möglichkeit, die Anime-Editionen auf Blu-ray zu bestellen.

Isayamas Aussagen bergen die Frage nach „Was wäre wenn?“ und eröffnen Spekulationen darüber, welche alternativen Wege „Attack on Titan“ hätte nehmen können. Während sich der Staub um diese faszinierende Serie legt, bleiben ihre Auswirkungen und die Einblicke in das Schöpfer-Dilemma als Teil des Vermächtnisses von „Attack on Titan“ bestehen.

Hier könnt ihr das Interview von Hajime Isayama und NYTimes lesen:

Artikel der nytimes
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