Interview mit Experten für Zelltechnik – Können Dragon Ball-Fusionen in der Realität existieren?

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Wissenschaftliche Perspektive auf Fusionen

In der Welt von „Dragon Ball“ verschmelzen Figuren wie Son Goku und Vegeta zu einem mächtigeren Kämpfer namens Gogeta, eine Technik bekannt als Fusion. Doch inwiefern könnten solche Fusionen jenseits der fiktiven Grenzen in der Realität stattfinden? Ein Gespräch mit Professor Naoki Wada, einem Experten im Bereich der Zellforschung, gibt Aufschluss über die Machbarkeit solcher Phänomene aus wissenschaftlicher Sicht.

Unterscheidungen zwischen fiktiver und realer Fusion

Die Fusion in „Dragon Ball“, oft durch einen Tanz oder magische Gegenstände wie die Potara-Ohrringe initiiert, führt zur Verschmelzung zweier Kämpfer zu einer einzigen Entität. Diese Darstellung überschneidet sich kaum mit biologischen Prozessen, wie ihnen Wada in der realen Welt begegnet. „In der Biologie haben wir es mit der Fusion von Zellen zu tun, die allerdings auf einzellige Lebewesen beschränkt ist“, erläutert Wada. Vielzellige wie Menschen können unter normalen biologischen Bedingungen nicht auf diese Weise fusionieren.

Im Anime entstehen Charaktere wie Gotenks durch die Fusion von Trunks und Son Goten, die über dezidierte Fusionsprozesse wie den Fusionstanz verwirklicht wird. Wada stellt dazu die Hypothese auf, dass eine ähnliche Verschmelzung in der Realität nur durch eine Rückkehr zu einer Einzeller-Form, sozusagen einer „Zygote“, kurzzeitig möglich wäre. Die Fingerspitzen-Berührung am Ende des Tanzes könnte symbolisch für diesen Rückschritt zu einer einfacheren biologischen Form stehen, gefolgt von einer sofortigen Verschmelzung und anschließender Entwicklung zu einem neuen Organismus.

Wada via Dragon Ball Interview
Wada via Dragon Ball Interview

Grenzen und Möglichkeiten der zellulären Fusion

Unter bestimmten experimentellen Bedingungen konnte Professor Wada erfolgreiche Fusionen zwischen menschlichen und pflanzlichen Zellen erzielen. Hierzu wurde ein Reagenz namens Polyethylenglykol verwendet, das die Membranen der Zellen für eine Fusion schwächt. Diese experimentellen Fusionen sind jedoch weit entfernt von den dramatischen Transformationen in „Dragon Ball“.

Wada via Dragon Ball Interview zur Dauer der Fusion
Wada via Dragon Ball Interview zur Dauer der Fusion

Zudem ist die temporäre Natur der Fusionen in „Dragon Ball“, typischerweise 30 bis 60 Minuten dauernd, eine andere Hürde. In der Biologie sind solche rückgängig machbaren Fusionen nicht bekannt. Sollte es jedoch eine realweltliche Entsprechung geben, könnte die Meiose erklären, wie die DNA zurückverteilt wird, wodurch die Entitäten quasi in ihre Ursprungsformen „dekompiliert“ werden, so Wada.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Fusionstechniken von „Dragon Ball“ aufregende und unterhaltsame Aspekte der Serie sind, die in der Realität keine Entsprechung finden. Die Einsichten in biologische Prozesse geben jedoch interessante Möglichkeiten der Zellforschung wieder und zeigen, dass selbst die wildesten Science-Fiction-Ideen einen Funken Inspiration für wissenschaftliche Forschung liefern können.

Hier seht ihr die Fusion:

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