„One Piece“, „Jujutsu Kaisen“ und „Blue Lock“ betroffen – Geschäftsführer japanischer Firma wegen Urheberrechtsverletzungen vor Gericht

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Beginn des Gerichtsverfahrens gegen Manga-Leaker

In dieser Woche startete in Japan der Prozess gegen die im Februar 2024 festgenommenen Manga-Leaker, die beschuldigt werden, unrechtmäßig Manga-Kapitel und -Informationen online gestellt zu haben. Der Gerichtsprozess findet am Bezirksgericht in Kumamoto statt und zieht internationale Aufmerksamkeit auf sich. Die Angeklagten, ein Mitarbeiter und der Geschäftsführer  des Unternehmens „Japan Deal World“, stehen im Mittelpunkt des Interesses, da sie angeblich vollständige Kapitel einiger der beliebtesten Manga-Serien, darunter „One Piece“, „Jujutsu Kaisen“ und „Blue Lock“, vor deren offizieller Veröffentlichung verbreitet haben.

Die ersten Informationen zum Prozess enthüllen, dass der Geschäftsführer bereits am ersten Verhandlungstag ausgesagt hat. Er erklärte, dass er aufgrund eines Angebots von einem Social-Media-Account namens „DBS Hype“ auf X/Twitter gehandelt habe. Dieser Account versprach, im Austausch für die Leaks Werbung für seine Merchandising-Unternehmen zu machen. Die darauf folgende Handlung war, dass er seinen Mitarbeiter anwies, die noch nicht freigegebenen Manga-Magazine zu fotografieren und an „DBS Hype“ zu senden.

Der Geschäftsführer und sein Mitarbeiter haben ihre Taten zugegeben, jedoch bleibt die Identität hinter dem Social-Media-Account „DBS Hype“ weiterhin unbekannt. Nachdem die Festnahmen öffentlich wurden, wurde der Account schnell gelöscht. Trotz des Geständnisses bleibt die Spannung hoch, welche Konsequenzen die Angeklagten erwarten können.

Hintergrund der Festnahmen und mögliche Folgen

Die Festnahme der Manga-Leaker im Februar durch japanische Behörden war Teil einer größeren Razzia gegen Urheberrechtsverletzungen in der Manga-Industrie. Wie aus einem früheren Artikel hervorgeht, hat die Polizei in Tokio gezielte Maßnahmen ergriffen, um das illegale Verbreiten von Mangas zu unterbinden. Diese Aktionen haben deutlich gemacht, dass die japanische Justiz zunehmend bereit ist, hart gegen solche Vergehen vorzugehen.

Die aktuelle Verhandlung könnte wegweisend für den Umgang mit ähnlichen Fällen in der Zukunft sein. Es zeigt sich, dass nicht nur die unmittelbaren Leaker, sondern auch diejenigen, die indirekt von den Leaks profitieren, wie im Fall von „Japan Deal World“, zur Verantwortung gezogen werden können. Dies setzt ein starkes Zeichen gegen die verbreitete Praxis, vertrauliche Inhalte vor deren offiziellem Erscheinungsdatum zu verbreiten, und könnte potenzielle Nachahmer abschrecken.

Abschließend bleibt abzuwarten, wie das Gericht entscheidet und welche langfristigen Auswirkungen dieses Urteil auf die Manga-Industrie und die Praxis des Leakens haben wird. Die Community und die Industrie beobachten den Fall genau, da von ihm möglicherweise neue Standards für den Umgang mit urheberrechtlich geschützten Werken ausgehen könnten.

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