Son Gokus Synchronsprecher Tommy Morgenstern kritisiert die Qualität moderner Synchros

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Rückblick auf zwei Jahrzehnte Synchronarbeit

In einem kürzlich geführten Interview mit Gamespro hat der bekannte deutsche Synchronsprecher Tommy Morgenstern, der vor allem durch seine Rolle als Son Goku in der beliebten Anime-Serie „Dragon Ball“ bekannt ist, einige Bedenken hinsichtlich der aktuellen Praktiken in der Synchronbranche geäußert. Der erfahrene Sprecher, der seit über zwei Jahrzehnten in der Branche tätig ist, äußert sich besorgt über die Entwicklungen, die er in den letzten Jahren beobachtet hat.

Einfluss der Streamingdienste auf die Synchronarbeit

Morgenstern erklärte, dass die Einführung von Streamingdiensten zwar die Menge der verfügbaren Arbeit erhöht hat, dies jedoch auch zu einer Reduzierung der Qualität geführt habe.

Er vermisst die Zeiten, in denen mehr Wert auf das gemeinsame Arbeiten gelegt wurde. Früher traf man sich häufiger im Studio, um gemeinsam am Mikrofon die Dialoge einzusprechen, während die Aufnahmen heute oft isoliert stattfinden.

Ein weiterer Punkt, den Morgenstern anspricht, ist das Fehlen von erfahrenen Nachwuchssprechern, die die Kunst des Synchronsprechens von Grund auf lernen.
Der Nachwuchs kommt nicht mehr hinterher in Sachen von Buch lesen bis sprechen. Man trifft viel zu schnell immer wieder neue Leute, erklärt Morgenstern.

Fans weltweit sind aktuell besorgt über die zukünftige Entwicklung der Synchronbranche. Die derzeitigen Trends deuten darauf hin, dass die persönliche Komponente und die gewohnt hohe Qualität weiter abnehmen könnten, falls nicht bewusst Gegenmaßnahmen ergriffen werden – insbesondere aufgrund von technologischen Entwicklungen, die synthetische Stimmen generieren können. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die Branche auf diese Herausforderungen reagieren wird.

Die Aussagen Morgensterns werfen ein Licht auf die sich wandelnden Bedingungen in der Synchronbranche und fordern dazu auf, über die Art und Weise nachzudenken, wie wir künstlerische Produktionen in der modernen, schnelllebigen Medienwelt wertschätzen und gestalten.

Hier seht ihr einen Ausschnitt aus dem Interview:

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