Sub vs. Dub: Miyazaki beantwortet die ewige Anime-Frage
Die Frage, ob Animes besser im Original mit Untertiteln (Sub) oder in der synchronisierten Fassung (Dub) geschaut werden sollten, beschäftigt die Community seit jeher. Eine Meinung, die schwer zu ignorieren ist, kommt von Hayao Miyazaki, dem Mitbegründer des renommierten Studio Ghibli und einer der einflussreichsten Köpfe der Animationswelt.
Miyazakis Einfluss auf die Debatte
Als Schöpfer von Klassikern wie „Prinzessin Mononoke“ und „Chihiros Reise ins Zauberland“ hat Miyazaki entscheidend zur globalen Beliebtheit von Animes beigetragen. Aufgrund seiner Erfahrungen kennt er die Feinheiten der Produktion und Rezeption von Anime-Filmen. Die Interviewaussagen des „Godfather of Anime“ mit dem Guardian werfen ein interessantes Licht auf die Debatte.
Miyazaki wies darauf hin, dass bei der Betrachtung eines Animes mit Untertiteln möglicherweise genauso viel verloren geht wie bei einer Synchronisation. „Da gibt es Ebenen und Nuancen, die man einfach nicht versteht,“ argumentierte er. Damit liefert Miyazaki ein Argument für die Pro-Dub Community innerhalb der Anime Fans, die stets mit dem Argument konfrontiert werden, dass bei der Übersetzung vieles verloren ginge.
Ebenen des Verstehens
Miyazakis Ansicht legt nahe, dass der Genuss eines Animes, ob Sub oder Dub, stark von der individuellen Wahrnehmung abhängt. Während Puristen die Originalbefassung als authentischer empfinden, sieht der Regisseur in jeder Form eine gewisse „Verzerrung“. Die Nuancen der menschlichen Stimme und die kulturellen Subtilitäten gehen oft in der Synchronisation verloren, während Untertitelungen diese Ebenen ebenfalls nicht vollständig erfassen können. Vor allem nicht für ausländische Zuschauer.
Miyazakis persönliche Synchronisationskritik
Dabei scheut sich Miyazaki nicht, auch die Qualität der Synchronisation bei seinen eigenen Filmen zu kommentieren. In seinem Film „Das wandelnde Schloss“ war er voll des Lobes für die amerikanische Schauspielerin Lauren Bacall. Gleichzeitig äußerte er Bedenken über japanische Synchronsprecherinnen, die seiner Meinung nach zu kokett klängen und in eine bestimmte Stereotypenrichtung abdriften.
Miyazakis kritische Haltung gegenüber Synchronisationen reflektiert die Komplexität der Thematik. Damit wird deutlich, dass die Wahl zwischen Sub und Dub eine Frage des persönlichen Geschmacks bleibt. Doch vielleicht gibt es in dieser Debatte kein eindeutig richtig oder falsch, sondern vielmehr eine Vielzahl von Wegen, um das Medium des Animes zu erleben.