Herausforderungen in der Produktion
Die zweite Staffel des heiß erwarteten Animes „Blue Lock“ hat mit der Veröffentlichung der zweiten Episode die Gemüter der Fans erhitzt. Der Grund: eine merkliche Verschlechterung der Animationsqualität, die zu einem regelrechten Shitstorm führte. Inmitten der Kritik hat sich einer der Animatoren, Martín Reyes alias MartinKiings, zu Wort gemeldet und erklärt, was hinter den Kulissen schiefgelaufen ist.
Die Erwartungen an die zweite Staffel waren hoch, nicht zuletzt aufgrund der Popularität des zugrundeliegenden Mangas, der 2023 die Verkaufsrekorde brach. Diese hohen Erwartungen stießen jedoch auf eine Produktionsmaschinerie, die sich als weniger flexibel und großzügig erwies, als es für flüssige und hochwertige Animationen nötig gewesen wäre.
MartinKiings erklärte in einem TikTok-Video, dass er und seine Kollegen mit erheblichem Arbeitsaufwand und knappen Zeitvorgaben konfrontiert waren, wobei dies laut ihm nicht die Hauptursache für die finale Animationsqualität gewesen sei – lediglich ein Faktor der dazu beigetragen habe. Vielmehr seien entscheidende Ressourcen und Animationsinhalte von der Produktion gekürzt worden, um Zeit zu sparen.
Einblicke vom Animator
Martín Reyes, der auch an erfolgreichen Projekten wie „Nier: Automata“ mitwirkte, musste nach eigenen Angaben seinen ursprünglichen Plan, an fünf Episoden von Blue Lock mitzuwirken, nach nur einer Folge aufgeben. In seinem Video erklärte er, dass viele seiner erarbeiteten Animationen in der Endversion entweder entfernt oder stark reduziert wurden. Diese drastischen Maßnahmen seien notwendig gewesen, um den engen Produktionsplan einhalten zu können, da Vorlaufzeiten und Budget gering waren.
Des Weiteren kritisiert er in seinem TikTok-Video die Produktionskomitees, die seiner Meinung nach lediglich das Geld im Auge haben und nicht die Bedingungen der Arbeiter, die an den Animes arbeiten.
„Diese Probleme, genau wie bei JJK in der Vergangenheit oder bei der überwiegenden Mehrheit der Anime, sind das Ergebnis des Produktionskomitees bestimmter Anime, das bei Projekten einfach nur an das Geld denkt und nicht an die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter. Und genau aus diesem Grund habe ich an keiner weiteren Episode von Blue Lock mitgearbeitet.“
Für die Fans, die sich auf die neue Staffel von Blue Lock freuten, war die Nachricht enttäuschend. Doch Martín Reyes’ Offenheit weckte auch ein gewisses Verständnis für die komplexen Abläufe in der Animationsproduktion. Trotz der schlechten Produktionsbedingungen und der resultierenden qualitativen Einbußen gibt es Hoffnung: Künftige Episoden könnten aufgrund der Aufmerksamkeit und Kritik an der zweiten Episode möglicherweise eine bessere Qualität aufweisen.
Die Situation von Blue Lock ist leider kein Einzelfall in der Anime-Branche, wo Arbeitsbedingungen und Produktionsdruck oft zu Lasten der kreativen Arbeit gehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Team hinter Blue Lock den Herausforderungen stellen wird und ob der bevorstehende Höhepunkt der Staffel die Fans versöhnlich stimmen kann.
Unten findet ihr die Übersetzung und das Video:
„Ich habe an der 2. Episode von Blue Lock gearbeitet und ich werde euch sagen, warum die Animation so schlecht war. Vor einigen Monaten habe ich mit der Arbeit an der Zweiten Staffel von Blue Lock begonnen. Eine, in der ich nicht nur an einer, 2 oder 3, sondern an 5 Episoden arbeiten würde. Ich begann mit der Arbeit an der zweiten Episode, in der ich mich um 20 Schnitte kümmern musste, um die Szenen von 0 an zu animieren. Grundsätzlich Layout. Aber seltsamerweise begannen die Probleme nicht an diesem Punkt. Ich bin mir sicher, dass nicht nur ich, sondern alle Animatoren, die an dieser Folge gearbeitet haben, nicht die Arbeit gemacht haben, die am Ende veröffentlicht wurde. Trotz der geringen Bezahlung und der geringen Zeit haben wir unser Bestes gegeben. Es gab viele meiner Animationen, die in der Endfassung herausgeschnitten wurden.
Im Grunde haben sie alle Bewegungen und einige Frames gestrichen oder sie haben sie einfach anders gemacht. Aber die Schuld liegt nicht bei denen, die nach mir kamen, denn sie haben wahrscheinlich alles getan, was sie in der wenigen Zeit, die sie hatten, tun konnten. Diese Probleme, genau wie bei JJK in der Vergangenheit oder bei der überwiegenden Mehrheit der Anime, sind das Ergebnis des Produktionskomitees bestimmter Anime, das bei Projekten einfach nur an das Geld denkt und nicht an die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter. Und genau aus diesem Grund habe ich an keiner weiteren Episode von Blue Lock mitgearbeitet. Als ich mit der Arbeit an der zweiten Folge fertig war, beschloss ich, auszusteigen, und wie ich dachte, war das Endergebnis eine Katastrophe. Das gab mir das Gefühl, dass dies eine Arbeit ist, auf die ich nicht stolz bin, sie hochzuladen. Ich habe die Erlaubnis bekommen, einen meiner 22 Schnitte zu veröffentlichen. „
… la animación de blue lock 2 no tendrá salvación si sigue en ese estudio. .. pic.twitter.com/nSVEDQg93k
— Arnold⚔Ackerman #WeWantN.GonzalezcomoAsa (@elbartman96) October 21, 2024