Schlag gegen Anime-Piraterie: Erneute Schließung beliebter illegaler Streaming-Webseite

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Ein wachsendes Monopol im Anime-Bereich

Die Landschaft des Anime-Streamings hat sich in jüngster Zeit erheblich verändert, da mehrere bekannte Piraterie-Webseiten ihren Betrieb eingestellt haben. Plattformen wie GogoAnime, Anitaku und nun auch AnimeFenix verkündeten kürzlich ihre Schließung, nachdem sie aufgrund von urheberrechtlichen Ansprüchen unter starken Druck geraten waren. Diese Entwicklung ist eng mit der Konsolidierung des Marktes durch legale Streaming-Dienste verbunden, die versuchen, einen größeren Anteil des Publikums für sich zu gewinnen.

Ein entscheidender Faktor für diese Schließungen ist die wachsende Dominanz von Sony im Anime-Bereich. Nach der Übernahme von Funimation und dessen Fusion mit Crunchyroll verfügt Sony nun über eine erhebliche Kontrolle über die Verfügbarkeit von Anime-Inhalten. Zwar hat diese Entwicklung das Angebot legaler Plattformen erweitert, doch viele Fans sehen darin auch eine finanzielle Hürde, da beliebte Serien wie „One Piece“ zunehmend hinter Bezahlschranken verschwinden.

AnimeFenix, eine Webseite mit überwiegend spanischsprachiger Nutzerschaft, äußerte in ihrer Abschiedserklärung Besorgnis über diese Monopolbildung. Sie kritisierten, dass Sony mittlerweile über 60 % des Anime-Marktes kontrolliert, und forderten Konsumenten dazu auf, diese Entwicklung kritisch zu hinterfragen. Zudem riefen sie dazu auf, lokale Regulierungen zu unterstützen, um den Zugang zu Anime-Inhalten zu erleichtern und Vielfalt im Markt zu fördern.

Debatte über die Zukunft des Streaming

Obwohl Piraterie in der Anime-Welt bereits seit den Zeiten der VHS-Kassetten existiert, steht die Community heute vor neuen Herausforderungen. Laut TorrentFreak erreichten die kombinierten Webseiten GogoAnime, Anitaku und AnimeFenix monatlich über 100 Millionen Besuche. Dennoch bleibt unklar, wie viele dieser Nutzer auf legale Alternativen umsteigen werden. Das enorme Interesse an kostenlosen Inhalten verdeutlicht, dass ein großer Teil des Publikums entweder nicht bereit oder nicht in der Lage ist, für den Zugang zu Anime zu zahlen.

Der Illustrator Sota Shigetsugu, bekannt für seine Arbeiten an One Piece, äußerte kürzlich seine Frustration über die Verbreitung illegaler Inhalte. Er kritisierte Fans, die Leaks unterstützen, und bezeichnete diese Praxis als schädlich für das Erlebnis der Leser und Zuschauer.

In ihrer Abschiedserklärung betonte AnimeFenix, dass Piraterie bestehen bleiben wird, solange Unternehmen Profitgier über Zugänglichkeit stellen. „Mit dem Kauf von Funimation und jetzt auch Kadokawa besitzt Sony nun mehr als 60 % der Anime-Industrie. Der Aufruf an dich als Verbraucher ist, dich der Monopole bewusst zu sein, die die großen Unternehmen durch lokale Vorschriften in deinen Ländern schaffen. Die Piraterie wird nie verschwinden, solange es Unternehmen gibt, deren Gier mehr zählt als ihr Herz“, warnen die Betreiber der Website. Die Plattform äußerte auch die Hoffnung, dass die Online-Unterhaltungsbranche in Zukunft mehr Serien mit fesselnden Geschichten hervorbringen wird. Diese klare Aussage verdeutlicht, dass die Betreiber trotz ihrer Schließung überzeugt sind, dass Piraterie weiterhin Teil des Marktes bleiben wird.

Die aktuellen Entwicklungen werfen die Frage auf, ob die Anime-Industrie in Zukunft stärker auf legale Plattformen setzen kann oder weiterhin von Piraterie geprägt bleibt. Klar ist, dass die Schließung dieser Webseiten einen bedeutenden Einschnitt in die bisherige Praxis darstellt. Der Ausgang dieser Situation wird die weitere Entwicklung der Anime-Community in der digitalen Welt entscheidend prägen.

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