Wegen Hautfarbenänderung – 16-jähriger Artist wird von japanischen Manga-Fans mit Hasskommentaren zur Deaktivierung gezwungen

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Kritik an der Umgestaltung der Charaktere

Der 16-jährige Künstler Lynn geriet kürzlich wegen eines Fan-Arts des beliebten Mangas Dandadan in eine hitzige Diskussion auf den sozialen Medien. Sein Werk, das vor allem bei japanischen Manga-Fans für Aufsehen sorgte, zeigt die Hauptcharaktere Ken Takakura und Momo Ayase mit veränderten Hautfarben als amerikanische Jugendliche.

In Lynns Interpretation wird Ken als afroamerikanischer Junge und Momo als dunkelhäutiges amerikanisches Mädchen dargestellt. Diese künstlerische Entscheidung führte zu heftiger Kritik, insbesondere von japanischen Nutzern auf der Plattform X (ehemals Twitter). Viele bezeichneten die Änderungen als „Blackwashing“ und verglichen sie mit den Originaldarstellungen der Charaktere.

Ein japanischer Nutzer drückte seine Frustration mit den Worten aus: „Ich bin Japaner. Hören Sie auf, asiatische Charaktere schwarz zu machen. Wir sind keine Disney-Figuren.“ Dieser Beitrag erregte mit 346.000 Likes und 42 Millionen Aufrufen noch mehr Aufmerksamkeit und verdeutlichte damit das Ausmaß der negativen Reaktion. Ein weiterer Beitrag zog ebenfalls ironische Vergleiche zu Disney-Figuren, was die Diskussion zusätzlich anheizte.

Diese Kontroverse beschränkte sich jedoch nicht nur auf X, sondern setzte sich auch in japanischen Foren wie Yaraon fort. Dort sprachen sich viele Nutzer kritisch gegen das sogenannte Race-Swapping aus und betonten die Bedeutung der kulturellen und visuellen Authentizität asiatischer Charaktere.

Internationale Debatte

Auch internationale Anime-Fans beteiligten sich an der Debatte und kritisierten eine vermeintliche Doppelmoral. Ein Nutzer ging sogar so weit, dass er behauptete, die Internetgemeinschaft würde Künstlern To*esdrohungen zuschicken, wenn sie dunkelhäutige Charaktere heller zeichnen würde, aber helle Charaktere mit dunklerer Hautfarbe zu zeichnen, sei für sie in Ordnung.

Die massive Welle negativer Reaktionen veranlasste Lynn schließlich, seinen X-Account vorübergehend auf privat zu stellen. Wie aus einer Aktualisierung vom 8. Dezember 2024 hervorgeht, hat der Künstler seinen Account inzwischen wieder öffentlich zugänglich gemacht.

 

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