Japan verschärft Schutzmaßnahmen für Animatoren gegen Ausbeutung

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Strengere Maßnahmen gegen Ausbeutung

Die Arbeitsbedingungen für Animatoren sind bekannt dafür, dass sie oftmals an Ausbeutung grenzen. Deshalb hat die japanische Regierung über die Japan Fair Trade Commission (JFTC) konkrete Schritte eingeleitet, um die Situation zu verbessern. Die Maßnahme erfolgt als Reaktion auf zunehmende Kritik von internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen und Unternehmen wie Netflix.

Die JFTC hat ein Internetformular eingerichtet, über das Angestellte der Anime-Industrie ab sofort Fälle von Ausbeutung oder schlechten Arbeitsbedingungen melden können. Besonders erhofft man sich Informationen zu folgenden Problemen:

  • Kein Arbeitsvertrag oder schriftliche Bestellung
  • Unterdurchschnittliche Bezahlung
  • Plötzliche Auftragsstornierung ohne Entschädigung
  • Geforderte Änderungen und Korrekturen ohne Vergütung
  • Unangemessene Zeitpläne und hohe Arbeitsbelastung

Um diesen Missständen entgegenzuwirken, plant die JFTC, die eingegangenen Beschwerden anhand des Antimonopolgesetzes, des Subunternehmergesetzes und des
Freiberufler-Arbeitsgesetzes zu prüfen. Die Ergebnisse sollen bis Ende 2025 veröffentlicht werden, um langfristige Verbesserungen in der Branche zu fördern.

Hoffnung auf nachhaltige Veränderungen

Die jüngste Abmahnung der Cover Corporation durch die JFTC zeigt, dass die Regierung entschlossen gegen Missstände in der Branche vorgehen will. Das Unternehmen, das die VTuber-Agentur Hololive Production betreibt, wurde beschuldigt, 23 Künstler zu unvergüteten Nachkorrekturen gezwungen zu haben. Diese Maßnahme könnte ein erster Schritt sein, um fairere Arbeitsbedingungen in der Anime-Industrie zu schaffen.

Ob betroffene Animatoren die Möglichkeit nutzen werden, Missstände zu melden, bleibt abzuwarten. Die Hoffnung besteht, dass diese Initiative der JFTC den Beginn einer echten Veränderung markiert. Die Branche steht unter wachsendem Druck, sich zu reformieren, um global wettbewerbsfähig zu bleiben.

Zusätzliche Unterstützung könnten die bevorstehenden Veränderungen durch Unternehmen wie Netflix erhalten, das sich bereits für bessere Arbeitsbedingungen einsetzt. Es wird sich zeigen, ob diese Maßnahmen langfristig eine spürbare Verbesserung für die Kreativen in Japan bringen.

Hier seht ihr das Formular:

 

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