ISPs sind möglicherweise nicht mehr neutral
Der Verlust des Internetzugangs - nicht durch einen Gerichtsbeschluss, sondern aufgrund einer Beschwerde über das mutmaßlich illegale Streaming einer Anime-Folge - könnte schon bald zur Realität werden. Ein laufender Rechtsstreit hat das Potenzial, die Rolle von Internetanbietern (ISPs) im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen grundlegend zu verändern.
Im Mittelpunkt steht eine Klage großer Musikunternehmen wie der Universal Music Group (UMG) gegen den texanischen Internetanbieter Grande Communications. UMG und ihre Partner werfen Grande vor, wiederholte Hinweise auf Urheberrechtsverstöße ignoriert und damit Piraterie begünstigt zu haben. Grande hingegen sieht sich als neutraler Dienstleister, der lediglich den Zugang zum Internet bereitstellt - ohne Verantwortung für das Verhalten seiner Kunden.
Der Fall wirft die grundlegende Frage auf, ob Internetanbieter verpflichtet sein sollten, Pirateriehinweise aktiv zu prüfen und gegen mutmaßliche Täter vorzugehen. Für viele Internetnutzer, insbesondere für jene, die regelmäßig urheberrechtlich geschützte Inhalte wie Anime konsumieren, ist diese Vorstellung alarmierend.
Warum dies Auswirkungen auf Anime-Zuschauer hat
Die Verbindung zwischen Musik und Anime ist untrennbar - urheberrechtlich geschützte Soundtracks und Titelsongs gehören fest zum Herzstück vieler Produktionen. Unternehmen wie Sony Music, die eng mit Aniplex und Crunchyroll zusammenarbeiten, sprechen sich bereits klar für strengere Maßnahmen gegen Online-Piraterie aus - bis hin zur Sperrung von ganzen Internetzugängen!(Nicht nur die betroffenen Webseiten)
Sollte der laufende Rechtsstreit tatsächlich zu einer Änderung der Gesetzeslage führen, könnten auch Anime-Fans bald ernsthafte Konsequenzen zu spüren bekommen - etwa dann, wenn sie unlizenzierte Episoden streamen oder gescannte Mangas online lesen. Die Auswirkungen wären weitreichend, da viele Nutzer oft gar nicht wissen, dass sie gegen Urheberrechte verstoßen.
Der Internetanbieter Grande hat den Fall vor den Obersten Gerichtshof der USA gebracht, um klären zu lassen, ob Provider für die Urheberrechtsverstöße ihrer Kunden haftbar gemacht werden können. Das Unternehmen argumentiert, dass die Prüfung von Urheberrechtsansprüchen äußerst komplex sei - und dass Internetsperren drastische Folgen für das tägliche Leben hätten, etwa für Homeoffice oder Online-Unterricht.
Die Entscheidung des Gerichts könnte die Durchsetzung von Urheberrechten im digitalen Raum grundlegend verändern. Millionen Menschen verfolgen gespannt, wie das Urteil ausfallen wird - denn es könnte einen wegweisenden Präzedenzfall für die Zukunft der Online-Unterhaltung schaffen.
In Deutschland gibt es bereits Gesetzesgrundlagen, nach denen IPS den Zugang zu einzelnen Webseiten blockieren können. Selbstverständlich beschränkt sich dies in Deutschland auch nur auf die betroffene Webseite. Da die USA jedoch in vielen Dingen der Vorreiter ist und Deutschland vieles adaptiert, was in Übersee gemacht wird, ist der Fall auch für uns von Interesse.
One of the Biggest Names in Anime Is Quietly Supporting a Legal Push to Cut Off Internet Access for Piracy
byu/hassnicroni inanimenews