Nach Riesenerfolg von Solo Leveling – Südkorea will zweites Japan für Animes werden

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Spezieller Anime-Fonds

Nach dem riesigen internationalen Erfolg koreanischer Webtoons und Webromane rückt ihr kulturelles und wirtschaftliches Potenzial zunehmend in den Fokus - nicht nur bei Fans, sondern nun auch auf Regierungsebene. Einer der größten aktuellen Erfolge ist dabei Solo Leveling, das weltweit für Begeisterung sorgt. Um den Schwung solcher Titel zu nutzen und die heimische Anime-Industrie gezielt auszubauen, plant das südkoreanische Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus die Einrichtung eines umfangreichen Animationsfonds.

Wie das Ministerium kürzlich gegenüber The Korea Herald mitteilte, soll der Fonds noch in diesem Jahr mit einem Startvolumen von 200 Milliarden Won (rund 120 Millionen Euro) aufgelegt werden. Bis 2029 ist ein Ausbau auf rund 1,5 Billionen Won (etwa 920 Millionen Euro) vorgesehen. Ziel ist es, die internationale Reichweite koreanischer Animationsproduktionen deutlich zu erhöhen und neue Zuschauergruppen zu erschließen.

Dabei will die Regierung die thematische Ausrichtung erweitern: Animationsprojekte sollen künftig nicht mehr überwiegend auf Vorschulkinder zugeschnitten sein, sondern auch Jugendliche und erwachsene Zielgruppen ansprechen, wie es z.B. bei Animes der Fall ist. Gleichzeitig wird die Produktion verstärkt auf Streaming-Plattformen ausgerichtet, um die weltweite Nachfrage unabhängig vom klassischen Fernsehen bedienen zu können. Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Förderung kreativer Talente - unter anderem durch engere Kooperationen mit Universitäten.

Südkoreanische Studios im Kommen

Eine zentrale Rolle in den Zukunftsplänen der südkoreanischen Animationsbranche soll die künstliche Intelligenz übernehmen. Das Land plant den Aufbau eines KI-gestützten Ökosystems für die Produktion und den Vertrieb von Animationsfilmen. Damit sollen nicht nur Effizienz und Qualität gesteigert, sondern auch Start-ups gezielt gefördert und die Innovationskraft der gesamten Branche gestärkt werden.

Ob Südkorea langfristig zu einem ernsthaften Konkurrenten für Japan aufsteigt, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass das Land bereits beachtliche Fortschritte im Animationssektor gemacht hat. Ein Beispiel dafür ist die strategische Allianz zwischen dem koreanischen Studio Red Dog Culture House und dem renommierten japanischen Studio Pierrot, bekannt durch Titel wie Naruto.

Auch Studio Netmarble, eines der führenden koreanischen Unternehmen in der Videospielbranche, setzt verstärkt auf plattformübergreifende Entwicklungen, bei denen Anime und Games miteinander verschmelzen. Das Studio war bereits an der Produktion populärer Serien wie Solo Leveling und Shangri-La Frontier beteiligt. Diese Entwicklungen unterstreichen das wachsende Potenzial Südkoreas, sich als bedeutender Akteur in der globalen Anime-Industrie zu etablieren.

Hier seht ihr die Quelle:

 

Via Variety
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