Größte illegale Manga-Seite löscht Großteil seiner Mangas

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Größter Schlag gegen Piraterie

Illegale Seiten werden von vielen Nutzern regelmäßig genutzt - doch in letzter Zeit wurden immer mehr dieser Plattformen offline genommen. Am 14. Mai 2025 traf es nun auch eine der bekanntesten Seiten der Szene: Ohne Vorwarnung entfernte MangaDex über 700 Manga-Titel. Zahlreiche Nutzer stellten schockiert fest, dass viele beliebte Serien wie Bleach, Dragon Ball oder My Dress-Up Darling plötzlich nicht mehr verfügbar waren. Es handelte sich um die bislang größte Entfernung illegal geteilter Manga-Inhalte auf einer einzigen Plattform - ein drastischer Einschnitt für die internationale Manga-Community.

Auslöser war eine umfangreiche DMCA-Abschaltungsaktion, koordiniert von namhaften Verlagen wie Shueisha, Kodansha, Square Enix und Shogakukan - in Zusammenarbeit mit dem Anti-Piraterie-Dienstleister Kameso. Ziel war es, unlizenziertes Material zu entfernen, das ohne Genehmigung online gestellt worden war. Die Maßnahme macht deutlich, dass die Manga-Industrie zunehmend konsequenter gegen digitale Piraterie vorgeht - insbesondere auf populären Seiten wie MangaDex.

Die Moderatoren der Plattform sprachen von einem „beispiellosen Vorfall“. In Foren wie Reddit dokumentierten Fans die verschwundenen Serien, erstellten Listen und suchten nach alternativen Quellen. Viele Titel sind zwar technisch noch auffindbar, verlinken jedoch auf leere Seiten. Gerüchten zufolge könnten bis zu 25 % aller Inhalte betroffen sein - ein tiefgreifender Einschnitt für treue Nutzer der Plattform.

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Globale Manga-Industrie verschärft Maßnahmen

Der Hintergrund dieser weitreichenden Löschaktion liegt im weltweiten Boom des digitalen Manga-Markts. Während Fanübersetzungen in der Vergangenheit oft stillschweigend geduldet wurden, betrachten die Verlage sie inzwischen zunehmend als Bedrohung - nicht zuletzt wegen der stark wachsenden Einnahmen legaler Plattformen. Organisationen wie die CODA (Content Overseas Distribution Association) treiben die weltweite Durchsetzung von Urheberrechten inzwischen mit Nachdruck voran.

Auch Webtoon-Verlage aus Südkorea, darunter Branchengrößen wie Kakao und Naver, beteiligten sich an der Aktion. Selbst kleinere Anbieter wie Toya’s Dream und Manta Platform wirkten mit. Das zeigt: Nicht nur die großen japanischen Verlage, sondern die gesamte asiatische Manga- und Webtoon-Industrie nimmt den Kampf gegen illegale Verbreitung ernst. Vieles deutet darauf hin, dass dies nur der Anfang weiterer Maßnahmen gegen nicht lizenzierte Manga-Plattformen ist.

Für viele Fans bedeutet der plötzliche Verlust ihrer Lieblingsserien jedoch eine herbe Enttäuschung. Besonders betroffen sind Leser, die auf MangaDex angewiesen waren, weil es für bestimmte Titel schlicht keine legalen Alternativen gibt. In der Community mehren sich nun Diskussionen über digitale Archivierung, kulturelle Bewahrung und die dringende Notwendigkeit besserer legaler Zugangsmodelle. Die Zukunft des freien Zugangs zu Manga steht auf dem Spiel.

Mangadex just got hit with a massive DMCA, the biggest they have ever had on this scale
byu/cjmaddux inmanga

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