Eine vergessene Vision
Als Boruto damals erschien, haben sich viele Fans gefragt, welchen Weg Naruto einschlagen würde. Würde er als erwachsener Hokage eher in die Rolle des weisen Dorfoberhaupts schlüpfen - oder weiterhin den jugendlichen Helden verkörpern, den wir aus Naruto Shippuden kennen? Wie wir alle wissen – und zur Enttäuschung vieler – wurde der erwachsene Naruto sehr schlicht gehalten. Eine alte Illustration von Mikio Ikemoto, dem Zeichner von Boruto, die kürzlich wieder viral ging, zeigt, dass es auch ganz anders hätte kommen können.
Das Artwork entstand zum 15. Jubiläum von Naruto und präsentiert eine überraschend moderne Version von Naruto Uzumaki: Anstelle des schlichten Hokage-Outfits trägt er einen langen orangefarbenen Mantel mit Fellbesatz, schwarze Hosen, robuste Stiefel - und hält lässig eine Kaffeetasse in der Hand.
Dieser Look wirkt deutlich urbaner, fast wie ein Streetwear-Model aus einem Modemagazin. Viele Fans scherzen daher: „Das ist der Naruto, den wir in einem alternativen Boruto-Universum sehen könnten.“ Gleichzeitig wirft die Illustration eine spannende Frage auf: Hätte Naruto ein komplett anderes Design erhalten, wenn Ikemoto schon von Anfang an das Erscheinungsbild der Figuren bestimmt hätte?
Ein Blick auf die restliche Boruto-Riege spricht dafür. Ikemotos Stil setzt stärker auf moderne, teilweise westlich geprägte Modeeinflüsse. Kawaki mit seinen markanten Outfits oder Sarada mit ihrem stylishen Look sind deutliche Beispiele dafür – auch wenn erst vor wenigen Tagen ein Shitstorm aufgrund von Himawaris neuem Design ausgelöst wurde. Es ist also durchaus vorstellbar, dass auch Naruto unter Ikemotos Handschrift mehr in Richtung Street-Style-Ikone statt traditionellem Hokage gegangen wäre.
Das Boruto-Universum
Seit dem Start von Boruto im Jahr 2016 war Mikio Ikemoto vor allem für die Zeichnungen verantwortlich, während Ukyo Kodachi die Handlung schrieb. Kodachi brachte bereits Erfahrung mit, da er am Drehbuch zu Naruto: The Last Movie beteiligt war. Gemeinsam gestalteten sie die erste Phase des Mangas, bis Masashi Kishimoto im Jahr 2020 die Story-Entwicklung wieder selbst übernahm.
Mit dem Beginn von Boruto: Two Blue Vortex änderte sich diese Rollenverteilung grundlegend: Ikemoto ist nun nicht nur Zeichner, sondern auch Autor - und hat damit so viel kreativen Einfluss wie nie zuvor. „Mit Ikemoto als Hauptverantwortlichem sehen wir mehr von seiner eigenen Vision - und das spiegelt sich auch im Design der Charaktere wider“, schreiben Manga-Blogs.
Genau hier setzt die aktuelle Fan-Diskussion an. Mit seiner neuen Freiheit begann Ikemoto, auch Narutos Look im Nachhinein zu modernisieren. Klar ist: Das Bild hat die Debatte über Ikemotos Einfluss auf das Naruto-Universum neu entfacht und viele scheinen dankbar zu sein, dass Ikemoto nun das Lenkrad übernimmt.