Animator kritisiert westliche Forderungen nach „politischer Korrektheit“ in Animes

Veröffentlicht:

Kulturelle Spannungen auf dem Prüfstand

In der global vernetzten Welt der Unterhaltungsindustrie stoßen östliche und westliche Vorstellungen immer häufiger aufeinander. Ein aktuelles Beispiel für diese kulturellen Auseinandersetzungen liefert die renommierte japanische Animatorin Terumi Nishii, die sich öffentlich über die westlichen Forderungen nach mehr „politischer Korrektheit“ in Animes äußerte.

Nishii, bekannt für ihre Arbeit an bedeutenden Projekten wie „Jujutsu Kaisen 0“, „Jojo’s Bizarre Adventure“ und „Death Note“, kritisierte über Twitter das Ansinnen eines ausländischen Auftraggebers, spezifische Charakteristika für schwarze Charaktere in ihren Animationen einzufordern.

Der Vorfall und seine Folgen

Der Vorfall, den Terumi Nishii schilderte, betraf die Anforderung, schwarzen Figuren in ihren Animationen deutlich definierte Nasen zu geben, um sie von anderen Charakteren, die typischerweise weniger detaillierte Nasen aufweisen, zu unterscheiden. Nishii argumentierte, dass solche Änderungen das visuelle Gleichgewicht der Charaktere verzerren und zu einem inkonsistenten Realismus innerhalb der Serie führen würden.

Sie unterstrich zudem, dass die japanische Darstellung von Rassen durch einfache Braunton-Differenzierung sich nicht mit den westlichen Erwartungen an Realismus decke. In Japan spiele die rassische Repräsentation traditionell eine untergeordnete Rolle.

Kulturelle Autonomie und wirtschaftliche Sorgen

Die Animatorin äußerte weiterhin ihren Unmut darüber, dass ausländische Produzenten – oft ohne tiefergehendes Verständnis für Anime – solche Änderungen verlangen. Nishii warnte davor, dass ein Nachgeben gegenüber diesen westlich orientierten Ideen von politischer Korrektheit dem einzigartigen Stil und somit der Anziehungskraft des Anime schaden könnte. Weder sie noch die einheimische Anime-Fangemeinde würden sich solche Änderungen wünschen.

Die erfahrene Künstlerin sprach auch breitere wirtschaftliche und demografische Probleme an, mit denen Japan konfrontiert ist. Sie hob hervor, dass die sinkende Geburtenrate in ihrem Land adressiert werden müsse, um die inländische Nachfrage nach Anime wiederzubeleben. Selbst wenn Japan jetzt einen Babyboom erleben würde, dauere es nach Nishiis Einschätzung mindestens ein Jahrzehnt, bis die Industrie es sich leisten könnte, auf Forderungen des Überseemarktes nicht mehr einzugehen. Sie äußerte ihre Sorge um die Zukunft der Branche und hoffte, dass Maßnahmen ergriffen werden, welche die Freiheit der nächsten Generation von Animatoren sichern könnten.

Veteran Animator Nishii Terumi Criticizes Unreasonable Foreign Demands For Political Correctness In Anime Production
byu/Borgasmic_Peeza inanimenews

Aktuell