„Dann wird es mit Pokémon bergab gehen“ – CEO spricht über das mögliche Ende des Franchise

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Die Vision von Tsunekazu Ishihara für Pokémon

Tsunekazu Ishihara, der seit 1998 die Pokémon Company leitet, sprach in einem Interview mit BBC News über die langfristigen Ziele und Herausforderungen der Marke. Er betonte, dass das Unternehmen bestrebt sei, sowohl die reale als auch die virtuelle Welt zu bereichern – eine Vision, die Pokémon zu einem globalen Phänomen gemacht hat. Dank dieser Strategie bleiben Spiele wie Pokémon GO selbst im Jahr 2025, fast ein Jahrzehnt nach ihrem Release, weiterhin beliebt.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt laut Ishihara in der generationenübergreifenden Fangemeinde. Pokémon ist für viele nicht nur ein Spiel, sondern ein Kommunikationsmittel, das unterschiedliche Altersgruppen verbindet. Diese einzigartige Bindung hat dazu beigetragen, dass die Marke über Jahrzehnte hinweg relevant geblieben ist und sich stets an neue Technologien und Trends anpassen konnte.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist der Status von Pokémon als Privatunternehmen. Dadurch kann das Unternehmen seine Gewinne vollständig in die Weiterentwicklung der Marke investieren, ohne sich dem Druck kurzfristiger Börsenerwartungen beugen zu müssen. Dieser langfristige Fokus auf Wachstum und Innovation bildet das Fundament der Pokémon-Strategie.

Mögliche Gefahren für die Zukunft der Pokémon-Marke

Trotz des anhaltenden Erfolgs der Marke ist sich Tsunekazu Ishihara der möglichen Gefahren für Pokémon in der Zukunft bewusst. Er warnt davor, dass Selbstgefälligkeit und blinde Anpassung an Trends die größten Risiken darstellen. „Wenn die Firma anfangen würde, selbstgefällig zu werden oder mit dem Strom zu schwimmen, würde es dann mit Pokémon bergab gehen“, so Ishihara weiter. Wenn Pokémon nur dem Strom folgt, ohne seine Identität zu bewahren, könnte die Marke an Relevanz und Innovationskraft verlieren – und damit ihren langsamen Abstieg einleiten.

Um dem entgegenzuwirken, betont Ishihara, wie wichtig es ist, stets wachsam zu bleiben und die Kernwerte der Marke zu schützen. Nur so könne Pokémon langfristig bestehen und sowohl sein 50- als auch sein 100-jähriges Jubiläum erreichen. Diese langfristige Vision erfordert kontinuierliche Innovation und ein tiefes Verständnis für die sich wandelnden Bedürfnisse der Fans.

Ein weiteres zentrales Thema in der Diskussion um die Zukunft von Pokémon ist das Pokémon-Sammelkartenspiel. Trotz ungebrochener Beliebtheit gibt es Kritik daran, dass sich der Fokus zunehmend auf das Sammeln seltener Karten und deren Handel verlagert. Viele befürchten, dass dabei der ursprüngliche Gedanke des Sammelns und Spielens in den Hintergrund gerät. Wie sich Pokémon in einem sich stetig wandelnden Markt behaupten wird, bleibt spannend. Ishihara und sein Team stehen vor der Herausforderung, die Marke weiterzuentwickeln, ohne ihre Identität zu verlieren – ein Balanceakt zwischen Innovation und Tradition.

Hier lest ihr das ganze Interview:

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