US-Regierung sorgt mit Pokémon-Video für Aufsehen
Die Pokémon-Welt steht Kopf: Ein kürzlich veröffentlichtes Video des Weißen Hauses sorgt für heftige Diskussionen unter Fans und Rechteinhabern. Der Clip erschien sowohl auf dem offiziellen TikTok-Kanal des Weißen Hauses als auch auf dem X-Account des US-Heimatschutzministeriums (DHS) - und greift dabei unverkennbar auf Elemente des beliebten Franchises zurück. Unterlegt mit dem ikonischen Titelsong der Anime-Serie und dem weltbekannten Slogan „Gotta Catch ’Em All“ zeigt das Video Szenen von Ash Ketchum, wie er einen Pokéball wirft.
Für zusätzliche Brisanz sorgt jedoch das Ende des Clips: Dort erscheinen Karten im typischen Pokémon-Design, auf denen Fotos von Personen eingeblendet werden, die von der ICE (Immigration and Customs Enforcement) verhaftet wurden - versehen mit den ihnen vorgeworfenen Straftaten. In Kombination mit der Musik und den bekannten Figuren empfinden viele Beobachter dies nicht nur als geschmacklos, sondern auch als offensichtliche Urheberrechtsverletzung.
Die Reaktionen ließen entsprechend nicht lange auf sich warten. In den sozialen Netzwerken markierten zahlreiche Nutzer Nintendo und The Pokémon Company und forderten eine Stellungnahme. Viele Fans kritisieren dabei weniger die reine Rechtslage, sondern vor allem die politische Instrumentalisierung einer Kindermarke, die weltweit für Abenteuer und Fantasie steht. „Das ist nicht nur geschmacklos, sondern auch illegal“, fasste ein Nutzer die Stimmung auf X zusammen.
Rechtliche Konsequenzen
Die Rechtslage könnte für die US-Regierung heikel werden. The Pokémon Company, ein gemeinsames Unternehmen von Nintendo, Game Freak und Creatures Inc., ist dafür bekannt, das geistige Eigentum der Marke kompromisslos zu verteidigen. Nintendo selbst hält ein Drittel der Rechte - und hat in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass unautorisierte Nutzungen schnell rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können.
Noch haben sich weder Nintendo noch The Pokémon Company offiziell zu dem Vorfall geäußert. Branchenkenner gehen jedoch davon aus, dass hinter den Kulissen längst juristische Prüfungen laufen.
Sollte sich bestätigen, dass das Video ohne Genehmigung veröffentlicht wurde, könnte dem Weißen Haus ein Rechtsstreit mit einem der mächtigsten Rechteinhaber der Unterhaltungsbranche drohen. Der Vorfall unterstreicht einmal mehr, wie sensibel der Umgang mit lizenzierten Inhalten ist - insbesondere dann, wenn diese in einem klar politischen Kontext eingesetzt werden.
Gotta Catch ‘Em All. pic.twitter.com/qCvflkJGmB
— Homeland Security (@DHSgov) September 22, 2025